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Töne – Das schleichende Böse und 95 Leute

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Der Kapitalismus ist gut, der setzt sich durch. Das Gute setzt sich durch. Der Markt setzt sich durch. Das bessere Produkt setz sich durch. Profitieren wir nicht alle vom Handy, vom tollen Auto, von neuen Flugzeugen, vom Strom von der Steckdose in der Wand, vom sauberen Wasser aus der Wand – was will man mehr? Ja, man will vieles mehr. Man will singen, tanzen, Gesellschaft haben, auf Beerdigungen gehen, Geburten erleben und die dazugehörigen Feiern, Karneval, Familienfeste, wenig Bürokratie, eine einfache Steuererklärung – man will vieles mehr. Schleichend ist das Leben blutleer geworden. Wie kommt das und wie verbessern wir es? Nicht mehr und nicht weniger als diese Frage möchte der Autor dieses kleinen Artikels vorschlagen. Natürlich ist der Artikel zur Modifikation und Ergänzung freigegeben.  Ein Beispiel? Die Ursache? Ok, bleiben wir bei wichtigen Dingen zum Thema Gesundheit, das uns natürlich alle interessiert. Obwohl der Begriff Gesundheit mit dem Wort „bleib gesund“ erstaunlich flach geworden ist. Zum Beispiel: Es ist unzweifelhaft, das Schwimmen gesund ist, gesund macht – ob in stehendem Gewässer oder in einem Schwimmbad. Wenn nun in den Flüssen die Priorität nicht etwa beim gesunden Fischfang, sondern beim Transport gesetzt wird und niemand mehr in die großen Flüsse kann, weder zum Baden noch zum Angeln, dann ist das natürlich lebensrettend. Schleichend werden wir aber alle denaturiert und das erfrischende Bad – von Goethe oft so schön beschrieben in der Sommerfrische, sei es mit einem Bildchen, sei es mit einem beherzten Sprung ins Wasser – ist tabuisiert. Begründungen finden sich viele. Es ist zu gefährlich. Der große Wels war es früher, der drohte oder heute die Schiffschrauben und das Öl und die ungesunden Chemikalien im Wasser, weil die Flüsse nicht mehr Flüsse sind, die Fische und andere Lebewesen erfreuen und produzieren, sondern Abwasserkanäle – mehr oder minder gut gereinigt.  Der Einzelne also beschränkt sich auf die Badewanne – wenn überhaupt. Den Nutzen haben die Kapitalisten, genauer gesagt nicht die kleinen Kapitalisten, die eine oder zwei Millionen haben, sondern die Konzernkapitalisten. Wer ist das? Im Wesentlichen sind das 9 Personen zurzeit oder Schwimmbäder. Zweifellos ist ein Schwimmbad eine Lustquelle. Die meisten mögen sich erinnern. Der Eintritt heute ist für viele Menschen nicht mehr bezahlbar. Außerdem reduziert sich die Anzahl der Schwimmbäder schleichend. Warum? Sie sind schlecht gemanagt und deshalb oft ein Zuschussgeschäft. Vor allem aber in den Innenstädten wecken die großen Flächen der Schwimmbäder Begehrlichkeiten. Und warum soll nicht ein Baulöwe der Stadt das Gelände abkaufen? Die Kämmerer brauchen immer Geld.  Ein Schwimmbad passt perfekt in diesen Kram.

Selten bildet sich eine Initiative und die ist leicht zu diskreditieren. Andere Beispiele: Krankenhäuser werden geschlossen, kooperieren oder behandeln nur noch ein- oder zwei Krankheiten, die den Vorgaben der Krankenhauskonzerne entsprechen. Fusionierung ist die Folge, ähnlich wie bei Sparkassen. Dabei wäre es so leicht, Krankenhäuser und vor allen Dingen das Krankenhauspersonal zu binden und zu motivieren. Der Nachwuchs ist groß. Aber für die Krankenschwestern oder Krankenbrüder – Pflegende heißen die jetzt – wäre es so leicht, weil eine intrinsische Motivation zur Pflege von Kranken in jedem Gesunden Menschen vorhanden ist, nicht aber die Tendenz zur Selbstausbeutung. Kleine Teams auf den Stationen sorgen dafür, dass bei Erkrankung eines Mitarbeiters er selbst trotzdem zur Arbeit kommt, zur Pflege, weil er weiß, die anderen müssen die Arbeit mitmachen. Springer wären eine Lösung oder einfach eine dickere Personaldecke. Diese Idee findet keinen Raum. Das Gejammer, dass es keinen Nachwuchs gibt und die Reisen der Gesundheitsminister in andere Länder, um dort das Personal abzuwerben, nehmen zu. Die Bemühungen um Pflegende, die resigniert aus den verschiedensten Gründen gekündigt haben, wieder in den Beruf zu bewegen, sind null. Völliges Versagen macht sich breit. Ich sage nicht der Staat. Wer ist der Staat? Der Staat sind die Beamten, also die behandelnden Menschen und in diesem Fall der Gesundheitsminister. Man sollte sie auch mit Namen nennen und entsprechend ihrem Versagen nicht mehr entlohnen. Das ist ein Tabuthema natürlich und die bestärkt die schleichende Entqualifizierung unserer Lebensqualität. Schwimmbäder, Krankenhäuser – die Liste ließe sich fortsetzen.

Im Folgenden finden Sie 95 Bereiche, die zu ergänzen und zu verbessern sind. Eine politische Partei sollte 95 Personen benennen, die diese einzelnen Bereiche jeweils qualifizieren, ergänzen, dafürstehen und sich dafür einsetzen, dass diese 95 Maßnahmen möglichst schnell, möglichst qualifiziert und möglichst nachhaltig umgesetzt werden. Warum 95 Thesen? Warum 95 Maßnahmen? Vielleicht aus historischen Gründen? Weil Martin Luther auch in einem toxischen System lebte und unter Lebensgefahr 95 Thesen, 95 Maßnahmen vorgeschlagen hat? Ein historischer Bezug, der zum Lächeln und zum Nachdenken anregen mag. Viel Spaß beim Lesen der 95 Thesen. Ich suche 95 Menschen, die sich für jeweils einen Bereich engagieren oder vielleicht erst mal 9, die dann 10 Mitstreiter suchen.

Sie sind dabei?

Ihr F.K. Emmrich

 

 

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