Der kleine Mann tauchte wieder blitzartig auf und gab wie immer Dinge von sich, über die ich tagelang nachdenken musste, wollte, durfte.
Ich wusste es schon, ich sah es an seinem Gesicht.
Dankbarkeit durchströmte mächtig meinen Körper.
„Nachdem ich dir davon erzählt habe“ begann er, „dass Brunnenvergifter (gemeint seien, fügte er zynisch hinzu, die Monsanto Manager und andere Falschentscheider) nicht davonkommen dürfen und das Brunnenvergiftung verhindert werden muss, wenn eine Gemeinschaft nicht aussterben will, werde ich dir jetzt die Geschichte über die Herrschaft, über die Vorherrschaft von denen, die Angst auslösen, erzählen:
„Man sollte meinen, dass friedliche Führer, die Liebe und Zuversicht verbreiten, die dir verzeihen etc., in den Gemeinschaften zu Chefs, Führern, Entscheidern etc. gewählt werden.
Das ist anscheinend so in geschlossenen Gesellschaften, die es früher oft gab und in der Karibik und anderen Inselstaaten bis vor circa 300 Jahren gegeben hat.
In Gesellschaften, in denen die Menschen nicht mehr zusammen aufwachsen, scheint es so zu sein, dass die, die Angst auslösen, in ihrer Peer Group, zu Chefs werden.
Choleriker, Schreihälse, Kurzfristigdenker, Schnell-und-laut-Reder, die sich mit der lauten Stimme durch Drohen in kleinen Gruppen durchsetzen.
Und die, die dann verschwinden.
Borderliner, Psychopathen, Narzissten, gegen die es schwer ist, sich in der Peer Group zu wehren. Sie tauchen auf und verschwinden wieder.
Sie haben keine persönliche, aber institutionelle Macht und setzen auf Distanz.“
Dann nannte er einen Namen, was er bisher selten getan hat:
Er hüstelt und sagte:
„No blaming no shaming, aber Herr Mehdorn ist ein ganz typisches Beispiel und Uli Hoeneß ist genau das Gegenteil.
Damit du weißt was ich meine, hier ein paar Beispiele:
Angst den Beamten Status zu verlieren.
Angst das Häuschen nicht mehr bezahlen zu können.
Angst den falschen Partner zu haben.
Angst Kinder zu kriegen (Abgrenzung zum Vermeidungsverhalten).
Angst vor Verantwortung.
Angst andere zur Verantwortung zu ziehen.
Angst vor der Natur.
Angst vor dem anderen Geschlecht.
Angst seinen Status zu verlieren.
Angst seinem Leben nicht voll und prall leben zu können.
Angst vor Entscheidungen.
Angst vor zu viel Nähe.
Angst vor Trennung.
Angst vor dem Alter.
Angst allein zu sein.
Und das alles mündet in kollektiver Todesverdrängung und Ekstasevermeidung.
So lebt ihr nicht, sondern ihr hofft zu leben.“
„Und“ stieß er schnaufend hervor „ihr begreift nicht, dass eure Kommunikation
Warenstruktur (nach dem Buch von Dieter Duhm) hat.“
Ich wusste, gleich würde er verschwinden oder schweigen und zurückbleiben würde diesmal noch etwas Schnaufen und dann würde er weg sein.
Ich meditierte und versuchte mir zu merken was er gesagt hatte! Immer wenn er in diesem Zustand war, sagte er Wichtiges.
Und in der Tat war er weg. Er hinterließ mir ein Wort:
Red rebbels
Ihr Friedrich-Karl Emmrich Bonn, am 14.1.2021
(Coach, Dipl.-Psychologe, Dipl.-Sportlehrer und Freigeist)