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Das Leben ist nicht vermessbar

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Wer schon öfter  mal mit vielen Handwerkern gearbeitet hat, -oder selbst tätig war – weiß, dass Messfehler an der Tagesordnung sind. Auch und sogar , wenn man selber misst. Wird aber unsere Grundlage vermessen, falsch vermessen, dann wird es eng …

Die Grundlage unseres Lebens sind alle Lebewesen. Man kann den Wert eines Menschen – jedes Lebewesens – nicht umfassend messen. Man kann das Gewicht messen, die Körpergröße, die Lebensdauer – die Durchschnittliche -! Aber: Schon die Lebensqualität zu messen, wird schwer. Die Liebesfähigkeit zu messen, die Kontaktfähigkeit zu messen, die Intelligenz zu messen – fast unmöglich!! Hier wird es besonders tragisch.  Bei dem Versuch die Intelligenz zu messen, haben hunderte Wissenschaftler – ja, Wissenschaftler! – festgestellt, dass am Ende die Definition von Intelligenz das ist, was der Intelligenztest misst. Bisschen lächerlich, oder?

Die Messbarkeit geht immer nur auf Kosten der Reduzierung von Komplexität.

Sobald wir eine Zahl sehen, müssen wir wissen, dass die Zahl eine Reduktion ist, eine Reduktion um den Preis der Komplexität und wie es jetzt scheint, hat sich die Menschheitswissenschaftsgemeinschaft darauf geeinigt, bewusst die Komplexität zu reduzieren. Die Messgegenstände werden immer  kleiner gemacht! Damit sie wichtig sind (nicht die Zahlen, sondern die Wissenschaftler), heben sie ihre eigene Wissenschaft, wenn sie die Macht dazu haben, ins Göttliche und   / oder in den Bereich des Lebens und Sterbens. Wir erleben derzeit  eine Hybris der Wissenschaftler, wir erleben eine Illusion der Messbarkeit und wir erleben eine Illusion der Kontrollierbarkeit. Es ist eine einzige Katastrophe, dieser wahnsinnige Irrglaube, dass man alles messen könne, wenn nicht mal die klügsten Handwerker fehlerlos die Zentimeter messen können. Wir sehen, dass zumindest unsere Kultur in dem Bereich (des Messens, Zählens, Wiegens etc  ) noch nicht ganz so weit ist, wie wir es gerne hätten.

Wenn wir uns und unsere wissenschaftlichen Berater vergleichen mit dem, was die Pyramidenbaumeister schon geleistet haben, sollten wir der Bescheidenheit frönen.  Hüten wir uns vor jedem, der mit Zahlen argumentiert und nicht mit Gefühlen und Wahrnehmungen. Hüten wir uns vor Menschen, die nicht Ich-Botschaften“ senden, sondern die von „Wir“ sprechen, von der Wissenschaft, von dem Göttlichen etc.! Sie verstecken sich hinter diesem schönen Schein des WIR und lehnen persönliche  Verantwortung ab.

Deshalb: Übernehmen wir Verantwortung für unser eigenes Leben, indem wir den Zahlen zutiefst misstrauen. Selbst die Zahl auf dem Konto ist nicht stabil. Mit einem Federstrich, wie wir das in Indien gesehen haben, ist das Bargeld abschaffbar und mit einem anderen Federstrich der Volkswirte, der Betriebswirte – was auch immer – der Politiker, ist das, was wir als Sicherheit auf dem Konto haben plötzlich nichts mehr wert. Hüten wir uns vor Zahlen und den Zahlenspielereien – auch vor den Zahlenspielereien der Wissenschaftler.   

Dein Friedrich-Karl Emmrich                                                                                                    Bonn, am 29.1.2021

( Dipl.-Psychologe, Dipl.-Sportwissenschaftler, Freigeist und Coach)

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