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Der Mond und der Tiger

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Es war für alle Beteiligten schwierig gewesen. Mitten im Vortrag, vor dem Fachpublikum, hielt er inne und machte eine lange, sehr sehr lange Pause.

Ob er so die Spannung aufbaute? Ob er etwas vorbereiten würde? Ob er es aushalten würde?

Die Sehenden sahen klar, dass er nachdachte und überrascht war, über das, was da in seinem Verstand und in seiner Assoziationsfähigkeit aufgetaucht war.

Dann endlich sprach er es aus.

Gut eingeleitet, gut vorbereitet und jeder hatte es verstanden. Sie waren sprachlos und fassten sich an den Kopf.

„Wasser hängt doch mit allem zusammen. Wasser ist in uns, in jedem Messgerät – außer vielleicht in Plastik.

Müsste also nicht die gesamte Wissenschaft danach ausgerichtet werden, so wie es Doppelblindversuche seit Rosenthal gibt?

So müsste auch jedes wissenschaftliche Experiment daruf überprüft werden, ob es bei abnehmendem, bei zunehmendem oder bei Vollmond durchgeführt wurde.

Die zughörigen  Auswertungen dann entsprechend auch.“

Er machte eine Pause und die anderen Wissenschaftler blieben sitzen. Sie applaudierten nicht. Sie waren erstaunt und überrascht.

Er hatte ein Tabu ausgesprochen.

Als er endete:

„Das wollte ich sagen und dazu stehe ich.          Der Gedanke ist zwar spontan gekommen, aber ich stehe dazu.“

Die Zuhörer erhoben sich nacheinander, etwas desorientiert. Er blieb vorne am Pult stehen – einsam.

Er wusste, er hatte es gewagt und er hatte es getan. Man würde ihn zerreißen, ihn lächerlich machen.

Aber so war es allen großen Geistern gegangen. Und er wusste auch, dass ihm der eine oder andere Kollege recht geben würde, auch wenn er jetzt noch voller Widerstände war.

Das Tabu in der Wissenschaft war zu übergroß groß.

Sich nach dem Vollmond oder dem Mondstand richten, das ist ja unfassbar.

Er hatte ein echtes Tabu ausgesprochen und fühlte sich wohl dabei. Er wusste, dass es mehr war als alles was er bisher geleistet hatte.

Wie sagen die Weisen, um die Selektivität des Verstandes deutlich zu machen:

Wenn man einen Tiger sucht, findet man einen Tiger.

Er hatte sein Leben lang keinen Tiger gesucht und jetzt war einer in ihn hineingesprungen und er hatte es gewagt ihn zu benennen. Allen Tabus zum Trotz.

Manche suchen den Virus , manche suchen Gesundheit , manche finden Civilcurage.. manchmal situativ .

Glauben wir nicht alles was wir denken suchen wir bewußt das Richtige    Eine Lebensentscheidung

 

Ihr Friedrich-Karl Emmrich                                                                                                       Bonn, am 23.1.2021

(Coach, Dipl.-Psychologe, Dipl.-Sportlehrer und Freigeist)

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